Hallo liebe Freunde der verliebten Aussteiger. Wie ihr ja wisst sollte unsere grosse Europareise am 01.01.2020 endlich losgehen. So war jedenfalls der Plan von Thamina und mir. Jetzt möchten wir Euch berichten was uns bis heute so wiederfahren ist.
Nachdem wir pünktlich am 01.01.2020 gestartet sind, fuhren wir nochmal zu unserer Garage um noch einige Dinge einzulagern und setzten dann die Reise zu unserer neuen Meldeadresse fort. Am Platz angekommen richteten wir uns erstmal ein, sorgten für Strom, Abwasser und Frischwasser. Da wir noch einige Dinge zu erledigen hatten, wie neu anmelden bei der Stadt, unsere Ausweise ändern usw. usw. war unser Plan die nächsten 2 Wochen dafür zu nutzen, all diese Wege zu erledigen und dann endlich in unser grosses Reiseabenteuer zu starten. Doch es kam alles anders.
Da Thamina ihren Mächennamen wieder annehmen wollte, brauchte sie noch amtliche Urkunden dafür und die Ämter waren sich nicht einig, wer für was zuständig war. Also das hiess warten, warten, warten. Das ganze zog sich dann sage und schreibe 2 Monate hin bevor alles unter Dach und Fach war und endlich alle erforderlichen Papiere vorhanden waren. Danach musste sie komplett alles neu beantragen, das heisst einen neuen Personalausweis und einen neuen Reisepass, die Wartezeit dafür betrug weitere 2 Wochen. Au weia, was für ein Rückschlag für uns. War wohl nix mit 14 Tage warten und dann losdüsen. Nachdem wir nun alles erledigt hatten und die Ausweise von Thamina da waren, dachten wir uns Hurra wir brechen auf, besuchen für 14 Tage oder 3 Wochen Thaminas Dad, den wir nach langem suchen endlich in Schweden gefunden hatten und setzen dann unsere Reise von Schweden über Deutschland, Holland, Belgien nach Calais in Frankreich fort. Aber nein, natürlich nicht bei den verliebten Aussteigern, denn wieder kam alles anders als geplant.
Nachdem wir schon im Februar erfuhren, dass sich ein neuartiger Virus mit dem Namen Corona in der Welt ausbreitete, dachten wir im Traum nicht daran wie dieser Virus all unsere Pläne durchkreuzen sollte. Alle europäischen Länder schlossen nach und nach ihre Landesgrenzen. Trotzem wollten wir vorher noch raus aus Deutschland mit der Hoffnung das wir ohne Probleme nach Schweden kommen. Mit dieser Hoffnung fuhren wir am 14. März 2020 nach über 2 Monaten Verpätung endlich los. Nochmal zur Garage um die Fahrräder einzulagern, weil sie doch mehr Gewicht für unser Womo bedeuteten als wir dachten und dann los Richtung Dänemark.
An der sonst so freien Grenze angekommen, war alles abgesperrt und Blaulichter erhellten das Dunkel der Nacht und wir wurden gebeten mit dem Womo unter ein riesiges, extra aufgebautes Kontrollzelt zu fahren. Uns war schon ein bischen mulmig, das alles so zu sehen. Polizei und Militär umringten unser Womo und wir wurden von freunlichen Beamten nach dem Einreisegrund gefragt. Nachdem wir mitteilten das wir auf dem Weg nach Schweden wären um Thaminas Dad zu besuchen durften wir, nachdem die Beamten unsere Ausweise fotografiert hatten, ungehindert die dänische Grenze überqueren. Ein paar Tage später erfuhren wir, dass die Grenze zu Dänemark am 14. März 2020 für Touristen komplett geschlossen wurde. Ein riesiges Glücksgefühl erleichterte uns, dass wir es noch geschafft hatten.
Voller Freude fuhren wir einen Rastplatz an um am nächsten Tag unsere Reise nach Schweden fortzusetzen. Natürlich kamen in uns Fragen auf, ob wir denn auch ungehindert die Fähre nehmen konnten um auch in Schweden problemlos einzureisen. Und diesmal verlief alles ganz ohne Probleme und auch ohne weitere Kontrollen. Wir fuhren den Fährhafen in Grenaa an, zahlten unsere Tickets und eine Stunde später fuhren wir mit dem Womo direkt auf die Fähre von Stenaline, die uns nach Schweden brachte. In Schweden angekommen, fuhren wir ohne jegliche Grenzkontrolle direkt von der Fähre in Richtung unseres Zielortes. Nach einer kurzen Pause auf einem schwedischen Rastplatz, fuhren wir zu der Adresse wo Thaminas Dad wohnte. Direkt vor der Tür des Hauses rief Thamina ihren Dad an und sagte Ihm er solle mal vor die Tür schauen und siehe da, wir hatten Ihn gefunden und verbrachten noch einen schönen Restabend dort.
Die Coronakrise wurde immer heftiger und nun hängen wir in Schweden erstmal fest, weil wir nirgends mehr hinreisen können. Nachdem wir ein paar Wochen vor der Tür des Hauses von Thaminas Dad in unserem Womo verbracht haben, entdeckten wir bei einem Spaziergang ein kleines Häuschen mit einer Schweden- sowie Deutschlandfahne und dachten uns noch, das würde uns gefallen. Wir erzählten Thaminas Dad davon und erfuhren das es einem Freund von Ihm gehört. Am nächsten Tag besuchten wir den Freund und wir durften es uns ansehen und sogar noch am selben Tag einziehen. Erstmal für einen Monat zur Miete. Es ist sehr schön, ruhig und weit abgelegen von Corona und gefällt uns sehr, aber wie es weitertgeht und vor allem wann es weitergeht, wissen wir leider noch nicht. Bis dahin verbringen wir hier in der Abgeschiedenheit und weitab von vielen Menschen unsere Zeit und hoffen, dass wir eines Tages doch unsere geplante Europareise fortsetzen können. Bleibt alle gesund und verliert nicht den Mut.
Bis bald…Eure verliebten Aussteiger.